In den letzten Wochen hat das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) gezielt Reglementierte Beauftragte aufgesucht, um den Zustand der Verpackungen von bereits angenommenen Luftfrachtsendungen zu überprüfen. Zur Überraschung vieler hat das LBA Sendungen den Status "sicher" entzogen, obwohl sie nach den genehmigten Sicherheitsprogrammen der bekannten Versender als ausreichend manipulationssicher galten.
In vielen Fällen wurden die Reglementierten Beauftragten darauf hingewiesen, dass zukünftig alle Sendungen als nicht ausreichend manipulationssicher gelten, wenn ein Kugelschreiber ohne Spuren an der Verpackung eingebracht wird. Da in der Vergangenheit immer ein Smartphone als das "Maß der Dinge" galt, waren viele Beteiligte von dieser Aussage überrascht.
Hintergrund dieser verschärften Maßnahme ist wohl eine Information der EU-Kommission, dass das Einbringen von Sprengschnüren in Luftfrachtsendungen als Gefahr in der Vergangenheit zu wenig Beachtung gefunden hat.
Fraglich ist in diesem Fall das Vorgehen des LBA, da bei unzureichender Verpackung der bekannte Versender seine Verpackung anpassen müsste. Derzeit übt das LBA jedoch Druck auf die Reglementierten Beauftragten aus, teilweise unter Androhung des Statusentzugs, wenn die Manipulationssicherheit bei der Annahme nicht akribisch geprüft wird. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass viele Luftfrachtspediteure ihre Kunden mit Informationsschreiben über die neue Auslegung des LBA informieren und dabei teilweise „über das Ziel hinausschießen“.
Darüber hinaus müssen Reglementierte Beauftragte Sendungen nach einer Kontrolle (z.B. Röntgen) so vorbereiten, dass auch hier Manipulationen erkennbar sind.
Das Luftfahrt-Bundesamt hat auf seiner Homepage hierzu eine Meldung veröffentlicht.
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